
Die Lange Nacht der Demokratie ermöglicht Inspiration, Begegnung sowie Reflexion zur Bedeutung von Demokratie. Die zentrale Frage ist: Was hält unsere Gesellschaft zusammen – in der Kommune, in Bayern, in Deutschland und in Europa?
Die Lange Nacht findet in über 30 Kommunen in Bayern zeitgleich statt, von Coburg bis Rosenheim. In der Nacht vor dem Tag der Deutschen Einheit soll in vielfältigsten Formaten über Demokratie philosophiert, diskutiert, gestritten und geslammt werden; Musik und Kultur genoßen, gelacht und gefeiert werden.
Die zweite Auflage der Langen Nacht der Demokratie war ursprünglich für den 02.10. 2020 in mehr als 30 bayerischen Städten und Gemeinden geplant, findet pandemiebedingt nun am 2. Oktober 2021 statt.
Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.
Demokratie-Lernen wird seit einigen Jahren als Ergänzung und mitunter auch Alternative zu klassischer, vorrangig schulischer politischer Bildung verstanden. Zusätzlich zu den Inhalten und Themen rund um den Begriff Demokratie stehen hierbei Interaktion, Partizipation, Erfahrung und eine systemische Sicht im Fokus. Demokratie-Lernen kann dazu beitragen, selbstbestimmt, eigenverantwortlich und selbstreflexiv mit sich wandelnden gesellschaftlichen Herausforderungen umzugehen.
Um diese Ziele erreichen zu können, darf Demokratie nicht nur als Herrschafts- und Gesellschaftsform betrachtet, sondern muss auch als Lebensform erfahrbar werden, wie Himmelmann konstatiert: „Es geht dabei nicht um ‘Belehrung’, sondern um die Ermöglichung der Sammlung von konkreten ‘Erfahrungen’ mit Demokratie in der vielfältigsten Form und es geht um das ‘Wachstum dieser Erfahrung’…Gemeint ist dabei die ‘face-to-face’-Ebene der Demokratie.“
Im Rückgriff auf den Reformpädagogen John Dewey wird Demokratie als etwas verstanden, das unser soziales Sein insgesamt umfasst: „Für Dewey ist Demokratie vor allem ein offener und freier Lebensstil, eine besonders beziehungsreiche Lebensart, Lebensweise, Lebenseinstellung und Lebensordnung bzw. eine besondere Lebensform.“ Es geht Dewey um nicht weniger als um einen „way of life“, der Emotion, Reflexivität und Aktion umfasst. So stellt Demokratie-Lernen immer neu die „Demokratiefrage“: Ist die Art unserer Konfliktbewältigung demokratisch (genug)? Ist unsere Schule, unserer Abteilung demokratisch? Welchen Platz hat demokratisches Handeln in Kultur, Sport oder den Medien? Wie wird Demokratie in öffentlichen und privaten Räumen erlebbar?
Das Netzwerk Politische Bildung Bayern hat sich seit seiner Gründung 2006 diesen Fragen gestellt. Als Netzwerk versucht es, jenseits bestehender institutioneller Vereinigungen und Verbände Individuen aus allen Bereichen zu aktivieren, die politische Bildung im Sinne von Demokratie-Lernen weiter denken möchten. Es hat immer wieder neu nach Aktions- und Veranstaltungsformaten gesucht, um diesen Anspruch in die didaktische Praxis umzusetzen. Hierzu wurden u.a. Methodenbausteine entwickelt, Videowettbewerbe durchgeführt, eine interaktive Internetplattform aufgesetzt und Netzwerktagungen mit sehr offenen und partizipativen Veranstaltungsformaten an ungewöhnlichen Orten erprobt.
„Die Lange Nacht der Demokratie ermöglicht Inspiration, Begegnung sowie Reflexion zur Bedeutung von Demokratie.“
Die Lange Nacht der Demokratie…
…ermöglicht Inspiration:
• ist Ausdruck der Wertschätzung für die Demokratie und für diejenigen,
die sich für unsere Demokratie einsetzen
• bietet ein vielfältiges inhaltliches und methodisches Angebot
• motiviert und inspiriert alle Beteiligten
• macht Lust auf Demokratie
…ermöglicht Begegnung:
• erlaubt die Begegnung auf Augenhöhe zwischen interessierten Bürgern, Politikern, Journalisten
und Akteuren in der politischen Bildung;
• macht Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen diesen vier Gruppen deutlich;
• ermöglicht einen gleichberechtigten Austausch zwischen den Generationen;
• betrachtet alle Teilnehmenden als Experten und bindet sie entsprechend ein;
• bietet einen attraktiven kulturellen und kulinarischen Rahmen, der den Austausch untereinander
unterstützt;
…ermöglicht Reflexion:
• schafft einen Raum, sich jenseits des normalen Alltags grundlegend mit der Demokratie zu
befassen
• lässt die Teilnehmenden Demokratie erleben und mit allen Sinnen erfahren
• vermeidet eine festlegende Definition von Demokratie und bringt unterschiedliche Ansätze in
Austausch
• regt an, sich neue Fragen hinsichtlich der Demokratie zu stellen
• stellt Demokratie als Herrschaftsform (z.B.: Wie läuft eine Wahl ab? Wo kann ich mich
engagieren? …), aber auch Gesellschaftsform und Lebensform im Alltag (Wie gehe ich mit
Konflikten in der Nachbarschaft, unter Kollegen, in der Familie um? Wer trifft warum
Entscheidungen? …) dar
• beachtet auch kritische und negative Aspekte der Demokratie, Grenzen der Demokratie, z.B.
Umgang mit Extremismus / wehrhafte Demokratie
• zeigt die vielfältigen Möglichkeiten politischer Bildung und ermöglicht es, innovative Ansätze
selbst zu erleben
Netzwerk Politische Bildung Bayern
Dr. Christian Boeser-Schnebel
Steinsdorfstraße 8
80538 München
Bayerischer Jugendring (BJR)
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Herzog-Heinrich-Straße 7
80336 München
www.bjr.de
Bayerischer Volkshochschulverband e. V. (bvv)
Fäustlestr. 5a
80339 München
www.vhs-bayern.de
2. Lange Nacht der Demokratie am 2.10.2021 in München
2. Lange Nacht der Demokratie in Straubing-Bogen
Auftaktveranstaltung zur 2. Langen Nacht der Demokratie am 2.10.2020
© Bildmaterial: Stiftung Wertebündnis Bayern, Fotos: Alexander Scharf / ©URKERN2021 – Ivana Bilz
Zusammenfassung der Veranstaltung am 02.10.2021 im Münchner Werksviertel
Live Stream am 02.10.2021, ab 18 Uhr aus dem Werksviertel München
Auftaktveranstaltung am 02.10.2020 im Werksviertel, München
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